Törggele-Kastanien aus Cuneo

Wir waren gestern auf der gegenüberliegenden Talseite, zu einem Spaziergang, und sind, wie es sich gehört um diese Jahreszeit, bei einem bekannten Törggele-Hof eingekehrt. Ein Glas vom neuen Wein, ein paar Kastanien, und über allem die milde Herbstsonne. Schön war das.

Dann kam der Wirt an unseren Tisch, und berichtete, die Kastanien kämen aus Cuneo, der abrupte Temperatursturz habe den heimischen Früchten den Garaus gemacht. (mehr …)

@ Bordell oder Straßenstrich: Ein paar Vorschläge

Ich wollte mir neulich bei Rai Südtirol das „Pro und Contra“ ansehen, zum „heißen Thema Prostitution“. Was an dem Thema heiß sein soll, hat sich mir trotz intensiven Grübelns noch nicht erschlossen, aber der Moderator wird’s schon wissen. Ich bin vielmehr der Meinung, Prostitution ist eines der ergiebigeren und wichtigsten Themen in Gleichstellungsbelangen, weil es die Machtverhältnisse so wunderbar deutlich aufzeigt (davon wollte aber der Moderator wohl nichts wissen). Ich habe es dann leider nicht geschafft, die Sendung „live“ zu verfolgen, was aber ja heutzutage kein Problem mehr ist. Auch Rai Südtirol hat mittlerweile eine Mediathek, zum Nachschauen, für die Verhinderten wie mich. Das nun hatte ich mir für gestern vorgenommen, kam aber nur bis etwa zu Minute sechs. Da musste ich abschalten, ich hab’s nicht mehr ertragen. (mehr …)

GEWALTige „Nachrichten“

Bei Spiegel Online fragte sich neulich Jan Fleischhauer in seiner Kolumne, ob man „Zum Vergasen von Flüchtlingen aufrufen“, „mit Mord durch Kettensäge drohen“, „den Holocaust leugnen“ darf, und stellt fest: Ja, man darf, bei Facebook. Das ist ein Problem, ohne Frage, aber immerhin Facebook ein privates Unternehmen, mit dem einzigen „Auftrag“, seine Besitzer zu bereichern, und eventuell noch jenem der Unterhaltung seiner Nutzerinnen.  (mehr …)

Einfach nur sein

Diese Nachricht über eine bestimme Hai-Art, deren ältester Vertreter seit unfassbaren 400 Jahren die Weltmeere durchpflügt, hatte mich schon gestern sehr fasziniert. Heute habe ich festgestellt: Nicht nur mich, denn alle großen Zeitungen (oder besser: deren Internet-Nachkommen) haben, und recht ausführlich, darüber berichtet. Das ist auch kein Wunder, kommt doch ein menschliches, so kurzlebiges Ich schon beim Gedanken daran – 400 Jahre leben (was macht das, mit einem?!) – ins Trudeln. (mehr …)

„postoccupato“, oder: Gewalt an Frauen (im Museum)

Es ist wohl einer der ungewöhnlicheren Orte, um auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen: Eine Ruhebank in einem Museum. Aber vielleicht ist die Wirkung ja gerade deshalb eine so starke: Weil niemand damit rechnet, in einem beliebigen Museum an einem beliebigen Tag auf einer beliebigen Ruhebank zu Gewalt gegen Frauen „angesprochen“ zu werden, von einem großformatigen Aufkleber, viel blutrot auf weißem Grund. Der weiße Grund hält den Platz besetzt, das Logo und die rote Schrift erzählen, warum:

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Ein Heu-Tuch, und eine kleine Geschichte (von Heimat)

Als ich vor ein paar Wochen wie seit vielen Jahren schon und beinahe täglich gen Marinzen strebte, sah ich mich plötzlich mit einem Heubündel – ab hier Heu-Tuch – konfrontiert, das vor mir herwankte (ich kann das nicht anders sagen, denn Heu-Tücher wanken, so sie voll sind und nicht auf dem Boden liegen), kaum dass ich den Hohlweg durch den Parnoar-Wald hinter mir gelassen hatte. (mehr …)