Von schönen Boznerinnen, tüchtigen Schlerngärtnerinnen und zornigen Männern

Die Sage, die ich hier wiedergebe, habe ich zufällig gefunden, und mich sehr darüber gefreut, nicht nur, weil darin mein Dorf, und sein im Volksmund „Kofl“ genannter Kalvarienberg vorkommen, sondern auch, weil die mir völlig neue Geschichte so glaubwürdig erzählt, dass die schönsten Bozener (!) Mädchen aus Kastelruth kommen… ein bisschen höher hat mein Kastelruther Herz angesichts dieser Neuigkeiten schon geschlagen! Die Erzählung stammt übrigens aus dem Buch „Märchen aus den Dolomiten“ (Diederichs, herausgegeben von Ulrike Kindl). Notabene: Passagen, die ich aus Frauensicht besonders interessant finde, habe ich kursiv markiert (und zum Schluss ganz persönlich kommentiert).

Eine auf dem Schlern häufig vorkommende Blume (Statice Alpina, auch Armeria Alpina, auch Grasnelke – die mir zur Verfügung stehenden Quellen sind hier unklar -) heißen die Leute allgemein „Schlernhexe“.
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Alp_Traum_Heimat

(eine Prise Heimat)

… dass ich, ausgerechnet ich, der das Fernweh um so vieles näher ist als Heimweh, jedes Mal aufhorche, und den Blick schärfe, kaum dass irgendwo auch nur eine Ahnung des Wortes „Heimat“ in der Luft steht. Fast erschreckt es mich, dieses Hingezogensein zu diesem Wort, dessen Inhalte und Zuschreibungen mich eher befremden, denn erfreuen, und das so vieles hat, aber nur so wenig von mir.

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„Heimat“ nach IIija Trojanow

In „Das war meine Rettung“ (Die Zeit, 45/2018) beschreibt Ilija Trojanow (dessen „Weltensammler“ eines meiner Lieblingsbücher ist) sein Verständnis des umstrittenen, immer noch zu wenig, aber vor allem zu einseitig diskutierten Heimat-Begriffs so:

Die Liebe ist für jeden Menschen die erste Heimat. Wenn einer von zwei Liebenden fliehen muss, entscheidet er sich meistens für den Geliebten und gegen das eigene Land. Das ist sehr relevant, weil die selbst gewählte Heimat immer stärker ist als die, in die man hineingeboren wird.

Schöner kann’s kaum gesagt werden, finde ich, und die ganze Weite des üblicherweise so eng gefassten Heimatbegriffs nicht besser in wenige Worte gebunden werden.

PS. Das Foto ist von mir und meinem Handy, und entstand in der „Nekropole von Marshan„, einem phönizisch-römischen Gräberfeld auf dem Kasbah-Hügel von Tanger. Ich weiß nicht warum, aber ich finde, es symbolisiert die hier beschriebene Idee von „Heimat“ sehr schön.

Vielschichtig? – die Heimat

Ein schönes und sehr weit (aus-)greifendes Gespräch über

„Die Heimat ist wieder ein Thema in Politik und Gesellschaft. Schließlich gibt es sogar ein Heimatministerium. Heimat – ein Begriff mit vielen Bedeutungsebenen. Was genau ist damit gemeint? Studiogast: Hans-Joachim Höhn, Theologe; Moderation: Jürgen Wiebicke“

in „Das philosophische Radio“ bei WDR 5.

Zum Tiefhören empfohlen!

 

Törggele-Kastanien aus Cuneo

Wir waren gestern auf der gegenüberliegenden Talseite, zu einem Spaziergang, und sind, wie es sich gehört um diese Jahreszeit, bei einem bekannten Törggele-Hof eingekehrt. Ein Glas vom neuen Wein, ein paar Kastanien, und über allem die milde Herbstsonne. Schön war das.

Dann kam der Wirt an unseren Tisch, und berichtete, die Kastanien kämen aus Cuneo, der abrupte Temperatursturz habe den heimischen Früchten den Garaus gemacht. (mehr …)

@ Bordell oder Straßenstrich: Ein paar Vorschläge

Ich wollte mir neulich bei Rai Südtirol das „Pro und Contra“ ansehen, zum „heißen Thema Prostitution“. Was an dem Thema heiß sein soll, hat sich mir trotz intensiven Grübelns noch nicht erschlossen, aber der Moderator wird’s schon wissen. Ich bin vielmehr der Meinung, Prostitution ist eines der ergiebigeren und wichtigsten Themen in Gleichstellungsbelangen, weil es die Machtverhältnisse so wunderbar deutlich aufzeigt (davon wollte aber der Moderator wohl nichts wissen). Ich habe es dann leider nicht geschafft, die Sendung „live“ zu verfolgen, was aber ja heutzutage kein Problem mehr ist. Auch Rai Südtirol hat mittlerweile eine Mediathek, zum Nachschauen, für die Verhinderten wie mich. Das nun hatte ich mir für gestern vorgenommen, kam aber nur bis etwa zu Minute sechs. Da musste ich abschalten, ich hab’s nicht mehr ertragen. (mehr …)

GEWALTige „Nachrichten“

Bei Spiegel Online fragte sich neulich Jan Fleischhauer in seiner Kolumne, ob man „Zum Vergasen von Flüchtlingen aufrufen“, „mit Mord durch Kettensäge drohen“, „den Holocaust leugnen“ darf, und stellt fest: Ja, man darf, bei Facebook. Das ist ein Problem, ohne Frage, aber immerhin Facebook ein privates Unternehmen, mit dem einzigen „Auftrag“, seine Besitzer zu bereichern, und eventuell noch jenem der Unterhaltung seiner Nutzerinnen.  (mehr …)