Gewalt gegen Frauen (ist Männersache)

Er ist mein „all-time hero“, und sein TED Talk mein „all-time favorite“ zum Thema „Gewalt gegen Frauen“ (ist ein Männerproblem)
Nel video – che ritengo importantissimo – Jackson Katz spiega come e perché la violenza maschile sulle donne viene sempre presentato come un problema delle donne, mentre in verità una problema maschile (e mostra l’importanza di vederlo tale)

Das Video ist hier deutsch untertitelt (insgesamt stehen 22 Sprachen zur Auswahl)
Nelle impostazioni del video si può scegliere anche l’italiano

Gewalt gegen Frauen (im Nachgang)

Ich war gestern, im Gefolge des 25. November, seit 1981 „Internationaler Tag zur Beseitigung der Gewalt an Frauen und Mädchen“ in meinem Heimatort unterwegs auf der Suche nach „Testimonials“ für die Online-Kampagne des Beirates für Chancengleichheit zum bereits erwähnten Gedenk- und Aktionstag. Die Sache ist zu wichtig, als dass wir sie auf die leichte Schulter nehmen dürften: 96 getötete Frauen im laufenden Jahr und nur in Italien, und alle 15 Minuten ein Fall von Stalking oder Misshandlungen, bei keineswegs sinkender Tendenz.

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„postoccupato“, oder: Gewalt an Frauen (im Museum)

Es ist wohl einer der ungewöhnlicheren Orte, um auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam zu machen: Eine Ruhebank in einem Museum. Aber vielleicht ist die Wirkung ja gerade deshalb eine so starke: Weil niemand damit rechnet, in einem beliebigen Museum an einem beliebigen Tag auf einer beliebigen Ruhebank zu Gewalt gegen Frauen „angesprochen“ zu werden, von einem großformatigen Aufkleber, viel blutrot auf weißem Grund. Der weiße Grund hält den Platz besetzt, das Logo und die rote Schrift erzählen, warum:

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Die Haselnüsse des Aschenbrödel

Es ist ja der 25. November der Tag der Gewalt gegen Frauen. Ein wichtiger Tag, zweifelsohne, und es sind wichtige Botschaften, die uns heute auf verschiedenste Weise erreichen: Videos, eigens gedacht konzipiert und gedreht, Texte, Artikel und Fotos, um auf dieses – gewaltige! – Problem aufmerksam zu machen. Hoffen wir, dass all diese Botschaften auch ankommen, dort, wo sie ankommen sollen und die auch erreichen, die sie erreichen sollen. (mehr …)

Über persönliche Grenzen (und wer sie definiert)

Vor ein paar Tagen wurde ich auf dieses Video aufmerksam (ich stelle es ganz am Ende des Beitrags ein – es ist aber auch im Zeit-Text, auf den ich noch zu sprechen komme, verlinkt).  Es zeigt – und zählt -, wie oft eine ganz normal daher kommende Frau im Laufe eines Tages sprachlichen Aggressionen und Anzüglichkeiten wildfremder Männer ausgesetzt ist. Es war eine ausgezeichnete Idee, diesen Film zu machen, denn so etwas erlebt ja jede Frau, und nein, es ist NICHT angenehm. Aber unsereine wird ja nicht gefragt. Das Video lief dann auch – völlig zurecht – sehr schnell viral. Vielleicht, so meine Hoffnung, fängt ja doch der eine oder andere mit Nachdenken an. (mehr …)

Über pauschalisierende Diskriminierung (an einer machtvollen Mehrheit)

Kann eine machtvolle Mehrheit von einer (schwächeren) Minderheit diskriminiert werden? Natürlich nicht.

Sie lassen und lassen mir keine Ruhe, die „Reaktionen“ auf diesen meinen Beitrag auf www.salto.bz. Denn was ich darin erahne, und zu erkennen glaube, ist ein grundlegendes Problem im Verhältnis zwischen den Geschlechtern und jedenfalls ein machtvoller Stolperstein für Frauen auf ihrem Weg nach vorn.  (mehr …)

Gewalt (an Frauen)? Ist Männersache!

What a man! Wahrhaftig, die Welt wäre besser dran, wenn sie mehr von seiner Sorte hervorbrächte. Derweil bemüht manN sich aber im kultivierten Europa immer noch – vielleicht aber auch wieder, was durchaus schlimmer wäre – darum, das Problem der Gewalt an Frauen klein zu reden, manche gar, die Aufmerksamkeit davon weg und zu weiblicher Gewalt an Männern (die es zweifelsohne auch gibt, denn es gibt ja nichts, was es nicht gibt) hin zu bringen. Ich halte nichts von Gewalt, von keiner Form von Gewalt, aber als ich klein war und auch noch, als ich schon größer war, galt das ungeschriebene Gesetz, dass Gewalt ein No Go ist, dass aber Gewalt eines körperlich Überlegenen an einem körperlich Schwächeren ein NO NO GO ist. In diesem Sinne möchte ich hier gern mein erstes Ausrufezeichen setzen, in Sachen männlicher Gewalt an Frauen, und umgekehrt. (mehr …)

Vom Grüßen, dessen Potential und Folgen

Ich habe das ja bei anderer Gelegenheit schon einmal gesagt: Ich bin es gewohnt, zu grüßen – selbstverständlich auch Fremde, wenn die Situation, in der ich diesen begegne eine ist, die ein „Übersehen“ nicht zulässt, bzw. Augenkontakt fast unausweichlich ist, und alles andere als ein freundlicher Gruß als Unhöflichkeit aufgefasst werden müsste/könnte. Ich erwarte mir dann auch, wieder gegrüßt zu werden, und werde innerlich sehr kratzig, wenn Menschen sich an diese ungeschriebene Regel des Lebens in den Bergen nicht halten. Das kommt vor, selten zwar, aber doch. 

Als dann aber vor zwei Jahren – boah, wie die Zeit vergeht, mir kommt’s vor, als sei’s erst gestern gewesen, nur die Sehnsucht nach jenen Tagen wächst und wächst – meine Tochter und ich einen Monat und etwa 800 km lang quer durch Italien stiefelten, lernte ich eine neue Qualität, oder gar Macht, eines schlichten Grußes kennen. Und das kam so:

Gar nicht selten wanderten wir stundenlang, ohne einer Menschenseele oder auch nur einem Zeichen menschlichen Lebens zu begegnen – was ich übrigens nie gedacht hätte, in der Vorbereitung unserer Reise; vielleicht hätte ich sonst diese Großwanderung gar nie gewagt. (Es ist manchmal gut, dass man vorher nicht weiß, was einer nachher bevorsteht.) Da wird’s einer Frau schon mal ungemütlich zumute, wenn sie sich in einem solchen Umfeld, beispielsweise, mitten in einem Wald plötzlich zwei Männern gegenüber sieht, die mit schwerem Arbeitsgerät „bewaffnet“ sind; oder einer ganzen Gruppe junger Männer, die in den Olivenhainen arbeiten; oder einem langsam fahrenden Auto auf einsamen Feldwegen (die Sinne werden bei einer solchen Wanderung schnell geschärft, in allen Belangen). Das Handy hatte übrigens keineswegs überall Empfang (auch so eine Sache, von der es gut ist, dass ich sie vorher nicht wusste…), und natürlich ist ein ca. 16-Kilo-Rucksack auf den Schultern auch eher Hindernis denn Hilfe, wenn rasches Handeln angesagt wäre. Wie gesagt, da kann’s einer schon mulmig werden. Kleiner Einschub: Diese ist wohl ein Art von Angst,  vor der Männer eher gefeit sind. Was natürlich nicht heißen soll, dass Männer nicht Opfer von Überfällen oder Übergriffen werden werden. Aber das ist, ich vermute es stark, eine andere „Qualität“ von Überfall. Jedenfalls aber sind Männer körperlich besser gewappnet, und vorbereitet. Ich wüsste jetzt auf die Schnelle nicht zu sagen, welcher der einfachere Weg wäre, dieses Ungleichgewicht aus der Welt zu schaffen. Indem die Frau sensibilisiert wird? Oder doch besser der Mann?

Schon sehr bald erkannte ich aber, dass mir in solchen Situationen, von denen wir, eh klar, gar einige durchlebten, die alte Bergler-Regel des „Grüßen!“ sehr nützlich sein konnte. Denn ich habe, wann immer mir unangenehm zumute war oder werden wollte (bzw. dann ganz besonders), einfach frühzeitig meine Hand zu einem weithin unmissverständlichen Gruß erhoben. Diese kleine Maßnahme wirkte, und sehr rasch, auf beiden Seiten: Auf der eigenen war der Angstbann damit unmittelbar gebrochen; was er auf der anderen Seite auslöste, weiß ich nicht. Tatsache ist aber, dass meine Grüße ausnahmslos und sehr freundlich erwidert wurden, und mehr als einmal entwickelten sich schöne bis wertvolle Gespräche, aus ursprünglichen Angst-Situationen.

Fazit 1. So einfach ist das.

Fazit 2. Unterschätze nie die Macht der einfachen Dinge.

PS: Seither mache ich das übrigens immer so, wenn’s mir irgendwo unangenehm zumute sein will: Ich grüße. Laut und vernehmlich. Bisher wurden meine Grüße auch immer erwidert. Ich denke, ich bekäm’s mit der richtigen Angst zu tun, wenn/wo dem nicht so wäre.

Das Beitragsbild zeigt übrigens einen der beiden „Torri d’Orlando“ inmitten der endlosen Haselnusspflanzungen bei Capranica.

Il complesso detto “Torri d’Orlando” si trova in uno dei tratti più suggestivi della Francigena laziale, sulla Via Cassia antica, immerso nei noccioleti che caratterizzano questa parte del percorso. Le Torri asono ruderi di epoca romana, posti sui due lati della strada e da identificare molto probabilmente con ciò che resta di sepolcri destinati agli antichi proprietari di queste terre. Il loro soprannome deriva dalla particolare altezza di almeno due di essi, il più alto, composto da un tumulo cilindrico su base quadrangolare, raggiunge i quindici metri. Accanto ai ruderi romani c’è un’altra Torre, ma di epoca medievale. Si tratta di un campanile diroccato, in blocchi di tufo e con le pareti decorate da archetti pensili e lesene, che apparteneva a una chiesa oggi non più esistente, i cui resti sono stati oggetto di indagini archeologiche negli anni ’60 del Novecento. L’edificio era lungo 37 metri e largo 21, aveva tre navate, tre absidi, una cripta e un’unica porta in facciata. Alcuni studiosi la identificano con la chiesa di Santa Maria in Campis, nota solo dalle fonti.

Warum Frauen keine Frauen wählen (ein Versuch)

In diesen letzten Tagen wurde die Frage, warum Frauen nicht Frauen wählen, vermehrt vor mein Bewusstsein gespült, keine Ahnung woher und warum, aber das spielt ja auch gar keine Rolle. Tatsache ist, dass sie wohl schon seit vielen Jahren in den dunklen Höhen meines Bewusstseins schlummert, vermutlich seit damals, meine Tochter war noch klein und es muss also schon weit über zehn Jahre her sein, als eine Bekannte mich empört zurecht wies, dass „wir Frauen schon Frauen wählen müssen“. Ich sehe mich noch heute, wie ich innerlich zusammen zuckte und meinerseits ziemlich empört in mich hinein dachte, so ein Schmarrn, das ist doch kein Argument, denn natürlich wähle ich Frauen nicht, „weil sie Frauen sind“, und auch nicht, weil „Frauen Frauen wählen (müssen)“. Die Frauen, die ich wählen will, müssen meine Interessen vertreten, dort ganz vorne, und bitte möglichst erfolgreich. (mehr …)