In „Das war meine Rettung“ (Die Zeit, 45/2018) beschreibt Ilija Trojanow (dessen „Weltensammler“ eines meiner Lieblingsbücher ist) sein Verständnis des umstrittenen, immer noch zu wenig, aber vor allem zu einseitig diskutierten Heimat-Begriffs so:
Die Liebe ist für jeden Menschen die erste Heimat. Wenn einer von zwei Liebenden fliehen muss, entscheidet er sich meistens für den Geliebten und gegen das eigene Land. Das ist sehr relevant, weil die selbst gewählte Heimat immer stärker ist als die, in die man hineingeboren wird.
Schöner kann’s kaum gesagt werden, finde ich, und die ganze Weite des üblicherweise so eng gefassten Heimatbegriffs nicht besser in wenige Worte gebunden werden.
PS. Das Foto ist von mir und meinem Handy, und entstand in der „Nekropole von Marshan„, einem phönizisch-römischen Gräberfeld auf dem Kasbah-Hügel von Tanger. Ich weiß nicht warum, aber ich finde, es symbolisiert die hier beschriebene Idee von „Heimat“ sehr schön.