
Kategorie: Südtirol


Ein Heu-Tuch, und eine kleine Geschichte (von Heimat)
Als ich vor ein paar Wochen wie seit vielen Jahren schon und beinahe täglich gen Marinzen strebte, sah ich mich plötzlich mit einem Heubündel – ab hier Heu-Tuch – konfrontiert, das vor mir herwankte (ich kann das nicht anders sagen, denn Heu-Tücher wanken, so sie voll sind und nicht auf dem Boden liegen), kaum dass ich den Hohlweg durch den Parnoar-Wald hinter mir gelassen hatte. (mehr …)

Il bello della Mehrsprachigkeit
Die Puritaner unseres Landes und ein paar andere, deren Augen und Herzen lieber nach hinten unten schauen, als nach vorne und in alle Richtungen, bekamen jüngst wieder einmal Grund, sich zu echauffieren – dieses Mal aus Meran: Das Erregungsmaterial kam in Form einer Werbekampagne, gehalten in sprachlichem „Kauderwelsch“. Ich finde, ehrlich gesagt, die Kampagne bzw. das wenige, das ich via NSTZ (Autentico ist besser“ – Die Neue Südtiroler Tageszeitung) von ihr zu sehen und zu lesen bekam, nicht besonders aufregend, am allerwenigsten „das Kauderwelsch“ – da hätte unser Sprachbestand bestimmt Besseres zu liefern gehabt. (mehr …)

„A Maßl“, „a Massel“ oder „(a) Mazel“?
Dieses wunderbare Projekt der ARGE ALP über deutsche Dialekte im Alpenraum – bitte mehr davon! – hat mich daran erinnert, dass ich schon seit einer Weile gern eine Frage in den Raum geworfen hätte zu einer Südtiroler Redensart, die mich – heftig – ins Grübeln gebracht hatte. (mehr …)

Die Macht der Geschichte(n)
„Es ist eine in der Wissenschaft bekannte Tatsache, dass Volkskörper imstande sind, die Überzeugungen, Gedanken und sogar körperlichen Reaktionen ihrer Mitglieder zu manipulieren. Du hörst eine bestimmte Geschichte immer wieder, und ehe du dich’s versiehst, hast du die ganze Handlung internalisiert. Von dem Moment an ist es nicht mehr die Geschichte von jemand anderem. Es ist nicht einmal mehr eine Geschichte, sondern Realität, deine Realität.“ (mehr …)

Ich hatte ein Zuhaus‘ (Kleine Völker Europas)
Die schönsten Bücher schenkt mir meine Tochter. Dieses Jahr hat sie „Gehat hob ikh a Heym, Am Herzen Europas 1, Zeitgenössische jiddische Lyrik“ für mich unter den Weihnachtsbaum gelegt. Ich bin immer noch überrascht, auch über mich selbst, wie sehr sie mit dieser – an und für sich unwahrscheinlichen – Wahl einen Nerv getroffen hat. Gleich mehrere Nerven, um genau zu sein:
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Ich bin empört
Bei „stol“ überraschte neulich ein aufwändig gestalteter Beitrag mit dem Titel „Im Bann der Bahn“. Er berichtete ausführlich, wenn auch eher einseitig, über den unerschütterlichen Willen einiger (Weniger), auf Kastelruther Gemeindeboden eine dritte Seilbahn zur Seiser Alm zu errichten, dieses Mal vom Hauptort Kastelruth aus, und auf den Puflatsch hinauf (die vernünftigen Standorte für eine Bergstation dort oben sind ja schon besetzt. Oder auch: Vom Schicksal der Zu-Spät-Gekommenen). Dass diese (alte) Idee nicht schon längst gestorben ist, überrascht. Dass sie aber sogar den heurigen Winter überlebt hat, macht sprachlos. (mehr …)

Eine Weihnachtsgeschichte
Immer, wenn es auf Weihnachten zu geht, fällt mir diese kleine Geschichte ein, die mir mein Vater einmal erzählt hat. Er war ein kleiner Bub, damals, die Mitte des letzten Jahrhunderts war noch fern, es war die Zeit zwischen den großen Kriegen. Die Winter waren kalt, die Zeiten karg. (mehr …)
Übrigens (kleines Intermezzo)
Die „Flüchtlinge“ sind ja jetzt angekommen, in Kastelruth. Oder zumindest hier sind sie. Neunzehn, an der Zahl, was nicht wirklich viele sind, auch wenn man im Vorfeld ihrer Ankunft fast hätte meinen mögen, dass ihrer ganze Heerscharen auf dem Weg zu uns her waren. Aber gut, „Neues“ macht halt „Angst“, manchen, manchmal, offenbar. (mehr …)

Warum ich nicht im Dialekt schreibe (n mag)
Vor längerer Zeit berichtete eine oder auch mehrere der heimischen Zeitungen über das Ergebnis einer Studie, die aufzeigte und erklärte, wie und warum junge Leute ihre schriftlichen Unterhaltungen im Netz weit überwiegend im Dialekt abwickeln, während „die Alten“ – also alle über 40 – die Hochsprache bevorzugen. (mehr …)