Il bello della Mehrsprachigkeit

Die Puritaner unseres Landes und ein paar andere, deren Augen und Herzen lieber nach hinten unten schauen, als nach vorne und in alle Richtungen, bekamen jüngst wieder einmal Grund, sich zu echauffieren – dieses Mal aus Meran: Das Erregungsmaterial kam in Form einer Werbekampagne, gehalten in sprachlichem „Kauderwelsch“. Ich finde, ehrlich gesagt, die Kampagne bzw. das wenige, das ich via NSTZ (Autentico ist besser“ – Die Neue Südtiroler Tageszeitung) von ihr zu sehen und zu lesen bekam, nicht besonders aufregend, am allerwenigsten „das Kauderwelsch“ – da hätte unser Sprachbestand bestimmt Besseres zu liefern gehabt.  (mehr …)

Von der Glaubwürdigkeit

Ich habe neulich, es war ein mäßig warmer Tag ganz zu Beginn des Frühlings und also, um genau zu sein, noch ein bisschen zu früh, eine kleine Rundwanderung gemacht, eine, die ich sehr liebe. Eigentlich ist sie ein jährlich wiederkehrendes Ritual, bei dem ich schau, wie weit sich der Frühling schon hereingewagt hat ins Land, und mich in Vorfreude übe. (mehr …)

Die Macht der Geschichte(n)

„Es ist eine in der Wissenschaft bekannte Tatsache, dass Volkskörper imstande sind, die Überzeugungen, Gedanken und sogar körperlichen Reaktionen ihrer Mitglieder zu manipulieren. Du hörst eine bestimmte Geschichte immer wieder, und ehe du dich’s versiehst, hast du die ganze Handlung internalisiert. Von dem Moment an ist es nicht mehr die Geschichte von jemand anderem. Es ist nicht einmal mehr eine Geschichte, sondern Realität, deine Realität.“ (mehr …)

Ich hatte ein Zuhaus‘ (Kleine Völker Europas)

Die schönsten Bücher schenkt mir meine Tochter. Dieses Jahr hat sie „Gehat hob ikh a Heym, Am Herzen Europas 1, Zeitgenössische jiddische Lyrik“ für mich unter den Weihnachtsbaum gelegt. Ich bin immer noch überrascht, auch über mich selbst, wie sehr sie mit dieser – an und für sich unwahrscheinlichen – Wahl einen Nerv getroffen hat. Gleich mehrere Nerven, um genau zu sein:

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Ich bin empört

Bei „stol“ überraschte neulich ein aufwändig gestalteter Beitrag mit dem Titel „Im Bann der Bahn“. Er berichtete ausführlich, wenn auch eher einseitig, über den unerschütterlichen Willen einiger (Weniger), auf Kastelruther Gemeindeboden eine dritte Seilbahn zur Seiser Alm zu errichten, dieses Mal vom Hauptort Kastelruth aus, und auf den Puflatsch hinauf (die vernünftigen Standorte für eine Bergstation dort oben sind ja schon besetzt. Oder auch: Vom Schicksal der Zu-Spät-Gekommenen). Dass diese (alte) Idee nicht schon längst gestorben ist, überrascht. Dass sie aber sogar den heurigen Winter überlebt hat, macht sprachlos. (mehr …)

Viel Angst, in diesen Tagen

Wohin man dieser Tage seine Augen und Ohren auch wenden mag, schaut und tönt einem „Angst“ entgegen. Das mag, warum nicht, sogar „berechtigt“ sein, in diesen unseren doch recht unruhigen Zeiten, im vielfachen Sinne gar (interessant aber doch, dass z. B. die Angststürme im Zuge der Bankenkrise bzw. der Banken-Rettung nicht annähernd so heftig übers Land tobten, obwohl doch jene Krise weitaus bedeutsamer und wohl auch bedrohlicher war als die aktuelle Flüchtlings“krise“. Verkehrte Welt. Ob’s vielleicht doch, in Wahrheit, um etwas anderes als „Angst“ geht, im Moment?!). Angst ist ja übrigens auch ein Zeichen der Vernunft, sie bringt Menschen dazu, vorsichtig und bedachtsam zu handeln, wenn die Situation unklar oder unübersichtlich ist. Also ein eher intelligentes Gefühl, die Angst. (mehr …)