Auswandern, Einwandern, Wandern

Menschen wandern, Menschen wandern ein, Menschen wandern aus. Das war schon immer so, und es wird wohl auch immer so bleiben. Auch wir Südtiroler könn(t)en ein (so genanntes) Lied davon singen, wenn wir denn wollten, über Auswanderung vor allen Dingen. Denn es ist noch gar nicht lange her, dass unsere eigenen Ahnen ihre Heimat verlassen mussten, weil es hier kein Auskommen gab, für sie nicht und für ihre Familie(n) nicht. Viele der Unseren wanderten aus, in die fernsten Länder, andere „nur“ über die Grenze, manche wanderten mit ihrer Handelsware monatelang durch aller Herren Länder, bevor sie wieder heimkehrten.

Insofern finde ich es sehr, oder eigentlich über die Maßen befremdlich, wie streng, ablehnend und engherzig so viele von uns denen gegenüberstehen, die heute in der Situation sind, ihre Heimat verlassen zu müssen (denn ich gehe davon aus, dass nur sehr wenige ihre Heimat, ihre Familien und ihr sog. „Umfeld“ verlassen, wenn es ihnen dort gut geht), weil sie dort kein Auskommen haben und keine Zukunft sehen.

In der Sendung „Museumscheck“ (3sat) wurde heute umfassend über das „Deutsches Auswanderungshaus Bremerhaven“ berichtet, und einmal mehr habe ich mir gedacht und gewünscht, unsere Politiker und sonstigen Leitfiguren würden sich dafür einsetzen, dass auch in Südtirol und für Südtirol ein ähnliches Haus Platz finden möge. Gründe dafür und Geschichten zu erzählen hätten wir ja genug, und Geld wohl auch, wenn wir denn wollten, und vielleicht würde es ein bisschen beitragen zu mehr Verständnis und dazu, dass unser aller Bemühungen eher dahin gehen, „das Problem“ Migration zu lösen anstatt dahin, die Migranten los zu werden.

www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=24192

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