Eigentlich fehlen mir die Worte. Der Film sei bewegend, habe ich gelesen, und ja, er IST bewegend. Aber in Wahrheit ist er verstörend, ich empfinde ihn als zutiefst verstörend, den Film als Ganzes, nicht einzelne Szenen, von denen einige mir Tränen in die Augen gedrückt und andere mein Herz festgehalten haben, im Schrecken, und die eine Frage, die sich angeschlichen und mich nicht mehr losgelassen hat: Warum schämen wir uns eigentlich nicht?
Warum schämen wir uns nicht, als Gesellschaft, als Ganzes?
Ich verstehe nichts von Wirtschaft, ich weiß nicht, was die Welt zusammen hält und was sie trennt, aber ich weiß, dass nur die wenigsten Menschen ihre Heimat verlassen aus Übermut, im Überfluss, im Überschwang. Wer das tut, die oder der hat meist ein Touristenvisum, und kein bisschen Not, und schon gar keinen Zwang.
Und derweil wir nach unberührten Flecken suchen, auf der Welt, die wir „erobern“ könnten, touristisch aber nicht nur, und uns und unser Sein verbreiten wie eine Seuche, derweil behandeln wir Menschen, die nach einem Flecken suchen, auf der Welt, auf dem sie in Frieden und ein bisschen Wohlstand leben können, als seien sie Verbrecher.
Die Wahrheit aber, die ganze, traurige Wahrheit ist: Nicht sie, WIR sind die Verbrecher.
http://www.arte.tv/guide/de/043673-000/endstation-sonderflug/?vid=043673-000_PLUS7-D