Das nun finde ich interessant: Die Tageszeitung – ja, genau, die mit dem schwer wiegenden Übergewicht an ausschließlich weiblicher nackter Haut auf ihren Titelseiten und überhaupt einem eher lustvoll frauenfeindlichen Auftreten auch in Ton und Ausdruck -, befleißigt sich heute in einem Artikel doch tatsächlich geschlechtergerechter Sprache bzw. eines (!) Binnen-I.
Das fällt bei der „Tageszeitung“ so fürchterlich aus dem Rahmen, dass es fast schon schmerzt, weshalb ich jetzt nicht mehr länger an mich halten sondern vielmehr die Gelegenheit nutzen will, um mir – endlich – meinen Ärger von der Seele zu schreiben. Denn ich finde das Bildmaterial (aber nicht nur), dessen man sich bei NSTZ mit Vorliebe bedient, grenzt viel zu oft an eine kollektive, maximal breiten- und tiefenwirksame Beleidigung der weiblichen Bevölkerung. Und also frage ich mich schon seit längerem, ob bzw. warum es denn in unserem Lande keinen Ort und keine Menschen gibt, die diese Herren bei NSTZ einmal aufklären könnten, dass dieser Stil im Jahre 2013 schlicht und einfach nicht (mehr) angemessen ist.
Und nachdem das nun geklärt ist, wundert es auch kein bisschen, in welchem Zusammenhang Herr Oberhofer sich ausnahmsweise zur Verwendung des Binnen-I aufraffen konnte: Aus der Überkategorie zwanghaft stehlender Menschen schien es ihm wichtig, das weibliche Element heraus zu streichen, indem er den KleptomanInnen kurzerhand ein Binnen-I verehrt. Doch damit nicht genug – nein, der Herr Chefredakteur will das Weibliche noch zusätzlich betonen und heraus streichen, zu welchem Zwecke er die diebischen Luxusweibchen denn auch mit niedlichen Prada-Täschchen ausstattet, in denen dann, da schau an, die gewieften WeibInnen ganze Parmesan-Laibe verschwinden lassen. Echt stark, was Frauen alles zuwege bringen.