Neulich las ich mal wieder im Tagblatt der Südtiroler, auf Seite 15, „Im Zweifelsfall raus aus allem“, wie so mancheR LandtagskandidatIn sich von so manchem Verwaltungsratsposten verabschiedet, aus Angst vor der Unwählbarkeit. Scheint mir eine gesunde Einstellung zu sein, ich seh’s ja, bei uns im Dorf, da sitzen immer die gleichen in den immer gleichen Aufsichts- und Verwaltungsräten (oder vielleicht auch nur den wichtigen), und ziehen dort munter alle Fäden, die sie zu ziehen glauben müssen.
So weit so gut so korrekt, denke ich mir, und überlese ungestört all die fett gedruckten Namen, bis ich am Ende des Textes doch noch an einem solchen hängen bleibe, keine Ahnung warum, ich glaube, es war der Name von Hanspeter Munter, dem Wahlkampfleiter bei SVP, und von dort, keine Ahnung warum, lese ich mich zurück an den Anfang des Absatzes mit Hanspeter Munter, um dort, Teufel auch, mächtig eingebremst zu werden im raschen Lesefluss. „Die Unwählbarkeiten sind ein Problem der Mehrheit. Oppositionelle sitzen kaum in Verwaltungsräten“. Steht da. Genau so.
Hoppla! Was heißt denn das? Doch nicht, dass „die von der Opposition“ grundsätzlich kaum je in irgend etwas kompetent sind? Oder dass die solche Posten gar nicht wollen?! Oder dass die Verwaltungsräte nicht nach Kompetenz, sondern nach ihrer politischen Zugehörigkeit berufen werden? War das schon immer so? Ist das so üblich? Nur bei uns? Oder überall? Und überhaupt: Was hat der Posten eines Verwaltungsrates mit der politischen Zugehörigkeit zu tun?!
Eigenartig. Aber vielleicht ist ja dieser der Grund dafür, dass bei uns im Dorf immer die gleichen…