Oder doch nur „Manderwirtschoft“? Tatsache ist, dass – wer immer an dieser Regelung im Wahlgesetz gebastelt hat – wohl kein großartiges Verständnis von fairen und gleichen Bedingungen für alle hat: Zu verlangen, dass 600 Unterschriften gesammelt würden für eine Liste, in wenigen Tagen, überdies mit der Bindung, dass diese Unterschriften vom Gemeindesekretär beglaubigt sein müssen, und das, wo die meisten Gemeinden Parteienverkehr nur an Vormittagen und nur an fünf Tagen die Woche erlauben und die meisten erwachsenen und also zeichnungsberechtigten Menschen an Vormittagen entweder arbeiten und/oder zur Schule gehen – das grenzt m. E. doch sehr an Schikane bzw. den Willen, „den anderen“ ihr Leben und Tun möglichst schwierig zu gestalten.
Und: Wer’s so belässt, macht sich genauso schuldig wie der, der’s erdacht. Bürgernähe und Demokratie jedenfalls sehen anders aus.
NB: Ich habe zu Brigitte und Evelyn schon gesagt, das ist ihre erste Aufgabe als Landesrätinnen: Die Abschaffung bzw. Angleichung bzw. bessere Regelung dieser unsinnigen Regelung. Damit’s die nächsten nächstes Mal leichter haben.
Dies ist vor allem bei Gruppen und Parteien unerklärlich, die bereits in den zu wählenden Gremien vertreten sind.