Viel Angst, in diesen Tagen

Wohin man dieser Tage seine Augen und Ohren auch wenden mag, schaut und tönt einem „Angst“ entgegen. Das mag, warum nicht, sogar „berechtigt“ sein, in diesen unseren doch recht unruhigen Zeiten, im vielfachen Sinne gar (interessant aber doch, dass z. B. die Angststürme im Zuge der Bankenkrise bzw. der Banken-Rettung nicht annähernd so heftig übers Land tobten, obwohl doch jene Krise weitaus bedeutsamer und wohl auch bedrohlicher war als die aktuelle Flüchtlings“krise“. Verkehrte Welt. Ob’s vielleicht doch, in Wahrheit, um etwas anderes als „Angst“ geht, im Moment?!). Angst ist ja übrigens auch ein Zeichen der Vernunft, sie bringt Menschen dazu, vorsichtig und bedachtsam zu handeln, wenn die Situation unklar oder unübersichtlich ist. Also ein eher intelligentes Gefühl, die Angst. (mehr …)

Dörfer, halbtote Dörfer, tote Dörfer

Die jüngsten – neuen – Fördermaßnahmen der Autonomen Provinz lassen aufhorchen: In den Genuss von finanzieller Unterstützung aus dem öffentlichen Säckel kommen demzufolge künftig die so genannten „Tante Emma“-Läden draußen auf dem Lande (oder auch: „Nahversorgung“… immer diese hässlichen,  sterilen Wortschöpfungen…), sowie Arbeitgeber, die „hoch qualifizierte MitarbeiterInnen“ einstellen. In diesem letzteren Zusammenhang finde ich besonders interessant, wie unsere Landesregierung „hoch qualifiziert“ definiert – nämlich so: „Personal mit Fachlaureat oder Doktorat in technisch-wissenschaftlichen Disziplinen mit mindestens fünfjähriger Berufserfahrung.“ Diese Definition greift ein bisschen sehr kurz, nicht wahr, und ist eigentlich ein Affront für all die vielen Nicht-Akademiker, die hoch qualifiziert sind, und hoch professionell. (mehr …)

Vom Schweigen

(Den nachfolgenden Text hatte ich am 22.8.2015 bei „salto.bz“ eingestellt. Ich denke, er kann hier auch stehen, und eventuell gelesen werden. PS. Ich sehe gerade: Das System hat die Kommentare bei „salto.bz“ mitgenommen. Ich lass das so stehen.).

In diesen letzten Tagen begegnete ich Südtirol auffallend oft in den nördlichen, großen Medien. Ein größerer FAZ-Text beschrieb die Stau-„Politik“ am Brenner; die „Süddeutsche Zeitung“ spielte ein breit angelegtes Interview mit Reinhold Messner, und bei „Geo Saison“ ist es mittlerweile schon gute Tradition, dass mindestens einmal jährlich das Titelbild mit entsprechendem Text aus Südtirol kommt. Angesichts so starker Präsenz in maßgeblichen Medien könnte man beinahe Gefahr laufen, stolz zu sein, auf das kleine Land, das sich auch Heimat nennt. (mehr …)

Freies Geläut

Man stelle sich einmal vor:

„Der Kölner Kardinal Woelki lässt am Freitagabend von den Kirchtürmen seiner Diözese die Glocken tönen; für jeden toten Flüchtling im Mittelmeer ein Schlag – als Mahnung, als Zeichen, als Aufforderung an die Politiker, „einen legalen Weg für Flüchtlinge nach Europa“ zu schaffen“.

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Ich weiß es nicht, und also frage ich (mich)

Es geht in jüngster Zeit, in der ich-nenn-sie-mal „Südtiroler Flüchtlingsfrage“ eine kleine Polemik durch die Reihen der Helfer*innen und Helfershelfer*innen: Nichts oder jedenfalls nur sehr wenig sei, wie es sein müsse, die Äpfel gingen aus, und überhaupt: Die Provinz sei doch zuständig, und nicht die Freiwilligen bzw. die „Zivilbevölkerung“. (mehr …)

(Mehr) Männer in die Kitas!

Die FAZ (online) berichtete gestern: „Kaum Männer arbeiten in Kitas“. Und je weiter sich die deutschen Lande gen Süden ausdehnen, desto weniger Männer können sich – scheinbar – für den Beruf des Erziehers erwärmen. Die Bayern sind die letzten in dieser Rangfolge. Das ist interessant, finde ich, insbesondere im Gedenken an den jüngst in den Medien heftig diskutierten „Fensterln“-Zwischenfall. (mehr …)

So ein *Q*, diese *Q*

Seit den Gemeindewahlen ist die Frauenquote – oder eigentlich: „Der Irrsinn“ der Frauenquote – wieder einmal in aller, vornehmlich der Herren, Munde. Sie funktioniert einfach nicht, heißt es, und sei sowieso „ein Irrsinn“ – wie gesagt -, „“Quatsch“, „absurd“, „illegal“, und gar demütigend (!) für kluge Frauen, denn die gäbe es, ohne Quatsch, und kluge Frauen brauchen keine Quote. Darf ich, bei dieser Gelegenheit, einmal höflich nachfragen, mit welcher Berechtigung all diese „Herren“ sich ihre abschätzigen Urteile anmaßen? Und überhaupt ihr Urteil anmaßen? Woher wollen sie wissen, wovon sie reden („aus Erfahrung“ reden sie wohl eher nicht…)? Wer legt den Maßstab an, und wo, dafür, was „Quatsch“ ist, und was „Irrsinn“? (mehr …)