Einfach mal alles hinter sich lassen

Als ich mir die Via Francigena als unsere Route rausguckte, verschwendete ich nicht den geringsten Gedanken daran, dass dieser Weg ja – eigentlich – ein Pilgerweg ist. Er passte, wie ich ja im Übrigen schon mal gesagt habe, perfekt in unser Bedürfnis-Schema, und er bot sowohl Struktur – in Sinne klar definierter Tagesetappen -, als auch Strukturen, im Sinne von Ess- und Schlafplätzen. Was soll ich sagen? Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, dass Menschen sich tatsächlich, heutzutage, aus religiösen Gründen auf diesen Weg machen könnten. Ich sollte eines Besseren belehrt werden, und ein paar Mal, ich gestehe es, habe ich mich ob dieser meiner Blauäugigkeit ein bisschen geschämt – aber davon ein ander Mal. (mehr …)

Von der Seligkeit im Fußgewand

Meine Tochter ist, im Gegensatz zu mir, eine „Potschn“-Trägerin  und –liebhaberin. Ich konnte mich mit Hausschuhen nie recht anfreunden, sie kamen mir immer fürchterlich spießig und bieder vor. Hausschuhe. Das einzige Paar, das ich mir kaufte und an das ich mich mit wehem Herzen erinnere – sie haben sich längst in Luft aufgelöst -, war ein Paar originaler Ugg-Boots aus Australien, zu einer Zeit, als die noch kein Mensch trug. Sie waren herrlich warm und hatten sehr wenig bis gar nichts von einem „Hausschuh“. Vielleicht war die Gummisohle dran Schuld. (mehr …)