Il bello della Mehrsprachigkeit

Die Puritaner unseres Landes und ein paar andere, deren Augen und Herzen lieber nach hinten unten schauen, als nach vorne und in alle Richtungen, bekamen jüngst wieder einmal Grund, sich zu echauffieren – dieses Mal aus Meran: Das Erregungsmaterial kam in Form einer Werbekampagne, gehalten in sprachlichem „Kauderwelsch“. Ich finde, ehrlich gesagt, die Kampagne bzw. das wenige, das ich via NSTZ (Autentico ist besser“ – Die Neue Südtiroler Tageszeitung) von ihr zu sehen und zu lesen bekam, nicht besonders aufregend, am allerwenigsten „das Kauderwelsch“ – da hätte unser Sprachbestand bestimmt Besseres zu liefern gehabt.  (mehr …)

Von der Glaubwürdigkeit

Ich habe neulich, es war ein mäßig warmer Tag ganz zu Beginn des Frühlings und also, um genau zu sein, noch ein bisschen zu früh, eine kleine Rundwanderung gemacht, eine, die ich sehr liebe. Eigentlich ist sie ein jährlich wiederkehrendes Ritual, bei dem ich schau, wie weit sich der Frühling schon hereingewagt hat ins Land, und mich in Vorfreude übe. (mehr …)

It’s the (stupid) context

(Ich, laut nachdenkend)

Ich bin grad genervt. Auf meiner Wall im Facebook habe ich neulich dieses Video gepostet. Ich find’s einfach nur entsetzlich blöd. Noch bevor ich es sexistisch finde.

Natürlich hat’s nicht lange gedauert, da kam auch schon der erste Einwand, den ich hier nicht vollinhaltlich wiedergeben werde, weil es darum nicht geht, sondern darum, ob solch dämliche Spots nur (oder weit überwiegend) mit Frauen zum Inhalt und für ein männliches Publikum geschaffen werden, und ob das Motto „Sex sells“ zwingend auch Sexismus meint und beinhaltet. Als Beispiel, dass beides sehr wohl zutrifft, wurden die Coca Cola Light-Spots genannt (ich kann mich nur vage an sie erinnern, aber ich weiß, dass sie mir gut gefielen. Weiter habe ich darüber nicht nachgedacht). Sie seien, hieß es, (genauso) sexistisch wie der First Aid Spot da oben. (mehr …)

Was anders wäre

Irgendwo in den Weiten des Internet bin ich neulich über eine Frage gestolpert, und die ging in etwa so: Was wäre anders, wenn (mehr) Frauen an der Macht wären?

Wenn solche Fragen in der Luft rumhängen, ist auch meist die Standard-Antwort nicht weit, als da wäre, dass sich gar nichts ändern würde, an welchem Punkte mit Vehemenz und vermutlich viel innerlicher Schadenfreude auf die Maggie Thatchers, die Ursula von der Leyens und die Merkels dieser Erde verwiesen wird, und darauf, dass die immerhin nicht nur nicht besser, sondern hin und wieder und fallweise sogar schlechter seien als (die) Männer. (mehr …)

Die Macht der Geschichte(n)

„Es ist eine in der Wissenschaft bekannte Tatsache, dass Volkskörper imstande sind, die Überzeugungen, Gedanken und sogar körperlichen Reaktionen ihrer Mitglieder zu manipulieren. Du hörst eine bestimmte Geschichte immer wieder, und ehe du dich’s versiehst, hast du die ganze Handlung internalisiert. Von dem Moment an ist es nicht mehr die Geschichte von jemand anderem. Es ist nicht einmal mehr eine Geschichte, sondern Realität, deine Realität.“ (mehr …)

Who Writes Our History?

„(Die Wissenschaftler) entdeckten, dass 75,8 Prozent der (beliebtesten) Geschichtsbücher des Jahres von männlichen Autoren verfasst worden waren. Andere Zahlen erschlossen, dass 71,7 Prozent der als Biografien klassifizierten Bücher von Männern handelten, während 69 Prozent weiblicher Biografen über Frauen geschrieben hatten, aber nur 9 Prozent der männlichen Biografen.“

Womit klar wäre, wie unser Geschichtsbild – unsere Geschichte! – entsteht, und fortgeschrieben wird.

PS: Sehr gut gefällt mir auch die Anregung der Autorin, jeden Monat eine von einer Frau verfasste Biografie einer weiblichen Persönlichkeit zu lesen.

Women’s Museum of California

Women’s history is still a neglected subject in the American consciousness with the majority of people in this country admitting they know nothing of women from the past.

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Ich hatte ein Zuhaus‘ (Kleine Völker Europas)

Die schönsten Bücher schenkt mir meine Tochter. Dieses Jahr hat sie „Gehat hob ikh a Heym, Am Herzen Europas 1, Zeitgenössische jiddische Lyrik“ für mich unter den Weihnachtsbaum gelegt. Ich bin immer noch überrascht, auch über mich selbst, wie sehr sie mit dieser – an und für sich unwahrscheinlichen – Wahl einen Nerv getroffen hat. Gleich mehrere Nerven, um genau zu sein:

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Ich bin empört

Bei „stol“ überraschte neulich ein aufwändig gestalteter Beitrag mit dem Titel „Im Bann der Bahn“. Er berichtete ausführlich, wenn auch eher einseitig, über den unerschütterlichen Willen einiger (Weniger), auf Kastelruther Gemeindeboden eine dritte Seilbahn zur Seiser Alm zu errichten, dieses Mal vom Hauptort Kastelruth aus, und auf den Puflatsch hinauf (die vernünftigen Standorte für eine Bergstation dort oben sind ja schon besetzt. Oder auch: Vom Schicksal der Zu-Spät-Gekommenen). Dass diese (alte) Idee nicht schon längst gestorben ist, überrascht. Dass sie aber sogar den heurigen Winter überlebt hat, macht sprachlos. (mehr …)